8 Am Ende der „Feuerwerdung“?

Das Ende dieser Arbeit konnte nur ein Anfang für weitere Projekte sein. Im Rahmen von gesetzten drei Monaten war es mir möglich ein Gesamtkonzept zu erstellen, in dem verschiedene Ideen umgesetzt wurden, die auch abschließend in einer Ausstellung gezeigt wurden. Weitere, auf die theoretischen Erkenntnisse aufbauende Ideen konnte ich im gesetzten Rahmen dann leider nicht mehr verfolgen, so dass ich zukünftig noch einige Zeit damit verbringen werde, diese umzusetzen. Ein Teil dieser Ideen stellen sich als größere, umfassendere Arbeiten dar, deren Pilotprojekte schon in dieser Arbeit zu finden ist. In der Arbeit um meinen Heimatort Hotteln und das untergegangene Dorf Delm herum ist beispielsweise eine großangelegte Aktion angedacht, zu dem die Dorfbewohner eingeladen werden. An verschiedenen geschichtsträchtigen Orten des Dorfes werden dann Performances durchgeführt, oder Arbeiten gezeigt, die sich unmittelbar mit ihrer Umgebung und Problemen auseinandersetzen. Im Falle des deutschen Bunkers auf der Insel Schiermonnikoog denke ich an ein ähnliches Projekt, welches mitunter zur besseren Völkerverständigung beitragen könnte: In dem Bunker soll demnächst seitens der Gemeinde ein Museum eröffnet werden, zu dessen Eröffnung es eine, die Diskussion anregende, Feuerperformance von meiner Seite geben könnte. Auch im Falle der Feuermalerei scheint für mich noch nicht das letzte Wort gesprochen bzw. die letzte Flasche Flüssigkeit noch nicht verbraucht. Schlussendlich möchte ich auch hier ortsbezogen arbeiten. Groß angelegte Feuerspuren greifen direkt in den Raum ein, nehmen Bezug zueinander und wandeln den Ort. Eine Ortswandlung, allerdings auf einer anderen Ebene, sollte auch bald der Ort für die geplante Ausstellung erleben.


8.1 Vorläufiges Schlusswort

Ob ich meinen hohen Ansprüchen gerecht geworden bin (vgl. „Das Feuer als (mein) Medium in der Kunst“, Kap. 3), mag ich selbst nicht beurteilen. Das Feuer wie ich es sah, nämlich als das Feuer des Krieges, des Friedens, des ästhetischen Ausdrucks, des Wandels, des Neubeginns oder als das Medium welches Emotionalität auslöst, lässt sich letztendlich in jedem Stück dieser Welt finden. Der stetige Wandel in dieser Welt bewirkt, dass es immer wieder zu einem Medium meiner Arbeit werden kann, eben weil es universal ist, weil es tief in unserer Gesellschaft verankert ist und schließlich auch, weil es Neues erschafft, und somit die Bedürfnisse meines schaffenden Geistes erfüllen kann. Deshalb hier ein „Danke“ an meinen Künstlerkollegen – Das Feuer.

Ich nahm Stücke aus dieser Welt und versuchte mit der Energie des Feuers Wandel zu erzeugen.

Ich nahm mich selbst und gab mich in diese Stücke der Welt.

Ein Stück feuriger wurde sie dadurch in jedem Fall.

Das Feuer ist wie das Leben.

Manchmal gefährlich,

manchmal schön.

Feuerwerdung.

Werden.

Sein.

Ist.