2 Die „Feuerwerdung” – eine theoretische Annäherung

Wegbereitend für die künstlerischen Resultate dieses Projekts war aus dargestellten Gründen also zunächst eine fundierte theoretische Auseinandersetzung mit der Begrifflichkeit der „Feuerwerdung“. Was sagt uns dieser Begriff? Wie ist er geisteswissenschaftlich einzuordnen?

2.1 Der Begriff der „Werdung“

Etwas ist im Entstehen begriffen. Der Begriff taucht losgelöst in beinahe keinem deutschen Lexikon auf. Einzig im Deutschen Wörterbruch der Gebrüder Grimm (4) ist der Begriff erläutert: Zum einen wird das Verbalsubstantiv von „werden“ als prädikative Wendung in Zusammenhang mit Wörtern wie Mensch (die Menschwerdung) oder Fleisch (die Fleischwerdung), Ich oder Selbst benutzt, zum anderen aber auch alleinstehend: „Ich denke über meine Werdung nach.“ Mehr verbreitet ist nach Grimm jedoch das schon erwähnte Verbalsubstantiv von „werden“: „Ich denke über mein Werden nach“.
Was kann man also unter einer „Werdung“ verstehen? Was spezifiziert den Werdungs-Begriff? Hier macht es Sinn, sich erst einmal mit der gebräuchlicheren Form „Werden“ zu beschäftigen, denn diese stellt sich bereits 1817 in Hegels dialektischer Logik in der Einheit von Sein und Nichts dar: „Das Nichts ist als dieses unmittelbare, sich selbst gleiche, ebenso umgekehrt dasselbe, was das Sein ist. Die Wahrheit des Seins sowie des Nichts ist daher die Einheit beider; diese Einheit ist das Werden."(5) Dieser Satz, dem ich hier an dieser Stelle mit Sicherheit in seiner gesamten Tragweite und seinem philosophischen Gedankengängen nicht gerecht werden kann, macht deutlich, dass das Werden (im Gegensatz zum Begriff der Veränderung) ein sich aus sich selbst entwickelndes Geschehen beschreibt, welches sich irgendwo zwischen dem Sein und dem Nichts bewegt. Ein Prozess also, der zwischen Nichtvorhandensein („Nichts“) und Vorhandensein („Sein“) abläuft. Auch der griechische Philosoph Heraklit beschreibt einen solchen Prozess mit dem, auf ihn zurückgeführten und populär gewordenen Ausspruch „panta rhei“ (zu deutsch: „Alles fließt.“)(6). Zurück geht der Ausspruch vermutlich auf seine Flusslehre, die in einigen wenigen Fragmenten das „Werden“ thematisiert: „Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen.“ „Wer in dieselben Flüsse hinabsteigt, dem strömt stets anderes Wasser zu.“(7) Nach Störig liegt die primäre Welterfahrung nach der Flusslehre in dem fortwährenden Stoff- und Formwechsel. Sie ist eine Metapher für die Prozessualität der Welt. Das Sein ist das Werden des Ganzen.(8)

Nach Fink hat Heraklits Philosophie nur ein Thema: „das Seiende im Ganzen“(9), denn „die abendländische Philosophie beginnt, indem sie den Bezug von Sein und Werden ausdenkt als die Grundstruktur der Welt“ (10) Schlussfolgernd ist das „Werden“ oder die „Werdung“ ein Begriff, welcher eng mit existentiellen Fragestellungen verknüpft ist, die eben auch schon die alten Philosophen beschäftigten: Wo kommt etwas her, wo geht etwas hin? Wie ist das Sein beschaffen? Wie ist die Welt beschaffen? Was ist das Wesen der Welt? Wie bewegt sich der Mensch darin?
Diese Fragen finden sich prinzipiell in der Tabelle wieder, die die Ergebnisse einer kleinen, experimentellen Forschungsmethode darstellt: Auf der Basis einer Internetsuchmaschine recherchierte ich nach häufigen Wortverbindungen im Zusammenhang mit dem Begriff der „Werdung“.
Die Analyse dieser Tabelle macht deutlich, dass die „Menschwerdung“ mit Abstand die am häufigsten verwendete Wortkonstellation ist. Die Worte, die hier im Zusammenhang mit dem Begriff „Werdung“ stehen, beinhalten bis auf einige Ausnahmen (Haustierwerdung, Froschwerdung, Bildwerdung, Opferwerdung, Nationwerdung) etwas, das nicht sofort greifbar scheint, über das sich allerdings Wissenschaftler, Gelehrte und Menschen in verschiedenen Jahrhunderten immer wieder tiefere Gedanken gemacht haben. Sei es aus religiöser, philosophischer oder rein wissenschaftlicher Sichtweise heraus, in allen Wortkonstellationen steckt die Suche nach etwas, das den Prozess des jeweiligen Subjekts zu erklären vermag. Wie wird der Mensch zum Menschen? Wie wird man sich bewusst? Wie frei oder ganz?
Und um auf die häufigste Konstellation zurückzukommen: Was ist der Mensch? Was macht ihn aus? Was lässt uns zu Menschen werden? Das Feuer vielleicht?


2.2. Der Begriff des „Feuers“

Feuer hat in der Kulturgeschichte des Menschen einen festen Platz. Wissenschaftler wie Schrenk, Busch und auch Darwin betonen den hohen Stellenwert, den das Feuer für die Werdung des Menschen hat. Dass Feuernutzung lange vor der Sprachentwicklung ein bedeutender Faktor der einsetzenden kulturellen Evolution des Menschen war(12), dass sich „das Verhältnis zum Feuer immer deutlicher als Unterscheidungskriterium“(13) zwischen Mensch und Tier aufdrängt, dass „die Entdeckung des Feuers, wahrscheinlich die größte [war, J.L.], die jemals von Menschen mit Ausnahme der Sprache gemacht wurde“(14), sind Aussagen, die zu folgender These verleiten: Hätten unsere Vorfahren nicht das Feuer entdeckt und domestiziert, so wären wir auch heute noch „rohkostfressende“ Wesen, die eben nicht gemeinsam um das Feuer gesessen hätten, es eben nicht gemeinsam in der Sippe bewacht und geschürt hätten. Die Domestizierung des Feuers kann somit als eine Art Initialzündung für unsere heutige Kultur gesehen werden.
Bis zur Erfindung der Elektrizität und dem einhergehenden Licht war das Feuer realer Mittelpunkt in dem Leben aller Menschen, die darum lagen, sich daran wärmten, sich Geschichten erzählten und gemeinsam kochten. Die Entdeckungen der Industrialisierung führten dazu, dass schließlich das Feuer nicht mehr nur als Träger von Wärme und Licht fungierte, denn „plötzlich gelang es, die Energie des Feuers auch in Kraft zu wandeln.“(15). Auch heute noch erinnern uns „die bekannten Bilder von frühen Industrielandschaften, etwa aus Lancashire oder dem Ruhrgebiet [...], wie sichtbar omnipräsent das Feuer war: am Tage quoll der Rauch aus den Fabrikschloten, ein rotes Leuchten erhellte den Himmel bei Nacht.“ (16) Wenn Müller die Nutzanwendungen des traditionellen Feuers mit dem „Aufstieg einer Rakete“ (17) vergleicht, gerät dabei allerdings außer Acht, dass das Feuer in der heutigen Zeit in seiner ursprünglichen Form kaum noch Platz in der menschlichen Gesellschaft hat. Die Schlote im Ruhrgebiet brennen nicht mehr und Feuer, in der natürlichen Form von Flammen, wird zumeist mit einer Gefahr verbunden: „Wir lesen darüber in Zeitungen oder sehen was darüber im Fernsehen. Wir sehen Bilder von rasenden Waldbränden oder von Städten, die durch ein Feuer verwüstet wurden, meistens im Zuge eines Krieges.“ (18) Die Medien transportieren Schreckensbilder aus aller Welt von Kriegen mit brennenden Häusern und verbrennenden Menschen in Waldbränden, oder es werden Actionfilme gezeigt, in denen Autos explodieren und Menschen qualvoll sterben. Diese negative Wahrnehmung des Feuers hängt natürlich auch damit zusammen, dass die größten Katastrophen, die die Menschen im 20. Jahrhundert verursacht haben, zumeist mit Feuer zu tun hatten (Atombomben, Leichenverbrennungen im Holocaust, Nutzung von Brandbomben, Napalm etc.)(19). Insofern ist es verwunderlich, dass die erste Reaktion von Menschen auf Feuer oft Angst heißt. Diese Wahrnemung von Feuer wird zudem dadurch geschürt, dass „das soziale Verbot [...] die erste allgemeine Erkenntnis [ist, J.L.], die wir über das Feuer haben. Was man als erstes über das Feuer erfährt, ist die Tatsache, dass man es nicht anfassen darf. [...] So wird das Naturphänomen rasch in die komplexen und verworrenen sozialen Erkenntnisse einbezogen, die der naiven Erkenntnis keinen Raum lassen“(20). Die Generation der heute aufwachsenden Kinder darf eben nicht „kokeln“. Sie erlebt mit einigem Glück noch das eingesperrte Feuer hinter der Scheibe des Kamins. Das führt dazu, dass „in unserer Zeit [...] das Feuer viel unsichtbarer geworden [ist]. Wir hängen immer noch sehr von ihm ab, aber wir nehmen seine Präsenz kaum noch wahr, weil es in der Regel unserem Blick entzogen ist.“(21) Genau an dieser Stelle befindet sich ein Anknüpfungspunkt für meine künstlerische Arbeit mit dem Medium. Die aus der Realität verbannten und ausgesperrten Kräfte des Feuers werden wieder in Erinnerung gerufen und erlebbar gemacht. Über die künstlerische Bearbeitung von Prozessen, die in der Welt durch das Feuer ausgelöst werden, kann man einen Gegenpol zur menschlichen, sehr vorgeprägten Wahrnehmung initiieren. Der Feststellung, dass die Nutzung des Feuers ins Unermessliche steigt, während sich die reelle, positive Erfahrung des Phänomens im Alltag minimiert, möchte ich auf künstlerischer Basis entgegenwirken.
Aber was hat diese Minimierung der Wahrnehmung des realen Feuers nun für Folgen für das menschliche Leben? Man kann sich fragen: Wenn das Feuer nachweislich zur Menschwerdung beitrug, was ist der Mensch heute ohne das Feuer? Zumindest ohne eben dieses bewusste Erleben davon? Wo spüren wir heute, was es bedeutet, ein Mensch zu sein? Sind es die in den Medien verfolgbaren Handlungen einer globalisierten Welt, wenn es darum geht, dass sich Industrienationen die letzten Brennstoffe für ihren unermesslichen Feuerhunger sichern?(22) Oder ist es das gemütliche Zusammensitzen am Lagerfeuer mit verschiedenen anderen Individuen, die sich gegenseitig von ihren Erfahrungen berichten, sich wärmen und das flackernde Licht genießen?
Nicht ohne Grund hat sich z.B. Bachelard aus psychoanalytischer Sichtweise mit dem Feuer beschäftigt. Bachelard, der nach Werle das Feuer „aus einem wohlstrukturiertem Gefüge Irrtümer, die von unterbewussten Überzeugungen geprägt sind und die Objektivierung von Naturphänomenen verhindern“ (23) erklärt, steigt tief in das Verhältnis zwischen Mensch und Feuer ein:

„Das Feuer ist ein einzigartiges Phänomen, das alles erklären zu vermag. Wenn alles, was sich langsam ändert, sich durch das Leben erklären lässt, so lässt sich alles, was sich schnell ändert durch das Feuer erklären. Das Feuer ist überlebendig. Das Feuer ist zutiefst innerlich, und es ist universal. Es lebt in unseren Herzen. Es leuchtet am Himmel. Es steigt aus den Tiefen der Substanz und triumphiert wie der Gott Amor. Es steigt wieder in die Materie hinab und verbirgt sich, ist untergründig und gezügelt wie der Hass und die Rachsucht. Unter allen Phänomenen ist das Feuer wahrhaft das einzige, dem sich mit der gleichen Bestimmtheit die beiden entgegengesetzten Werte zusprechen lassen: das Gute und das Böse. Es erstrahlt im Paradies. Es brennt in der Hölle. Es ist Labsal und es ist Qual. Es ist das Feuer des Herdes und der Brand der Apokalypse. Für das Kind, das artig am Ofen sitzt, ist es wohlige Wärme; es bestraft indessen jede Übertretung, wenn man allzu nahe mit seinen Flammen spielen will. Es ist Geborgenheit, und es ist Ehrfurcht. Es ist schützender und strafender Gott, es ist gut und böse. Es kann zu sich selbst im Widerspruch stehen: es ist also Prinzip universeller Deutungsmöglichkeit.“(24)
Dieser kurze, poetisch anmutende Text am Anfang seines Buches „Psychoanalyse des Feuers“ gibt einen kleinen Eindruck davon, wie ambivalent die Gefühle von Menschen in Anbetracht des Feuers sein können (vgl. mit der Arbeit „Feuertrunken“, Kap. 5 ) und eröffnet zudem den Blick auf metaphysische und mythologische Kontexte bei der „Rezeption“ von Feuer (vgl. mit der Arbeit „Des Dorfes Delm Feuerwerdung“, Kap. 4) Kommt man auf die Feststellung zurück, dass Feuer in seiner natürlichen Form aus dem Alltag des Menschen beinahe gänzlich verschwunden ist, wird hier deutlich, dass dies kulturell gesehen einen großen Verlust für die Menschheit bedeutet. Dem Feuer des Krieges und der Zerstörung steht leider nicht mehr viel gegenüber, und selbst das erscheint manchmal befremdlich, denkt man beispielsweise an die ersten Lebens- und Feuererfahrungen eines gewissen Oskars : „Ich erblickte das Licht dieser Welt in Gestalt zweier Sechzig-Watt-Glühbirnen .“(25)


2.3. Der Begriff der „Feuerwerdung“

Was kann man nun vor dem Hintergrund der bisherigen Ausführungen unter einer „Feuerwerdung“ verstehen? Goudsblom betont, „dass Verbrennung kein statisches , sondern ein Prozess ist: ein Transformationsprozess, der die Materie verändert.“ (27) Solch ein Zitat macht es leicht, den Begriff auf etwas zu reduzieren, das man hier als einen einfachen Abbrennvorgang bezeichnen könnte. Stark vereinfacht könnte eine Definition von der „Feuerwerdung“ lauten: Ein bestimmter Brennstoff oder Gegenstand verbrennt mit Hilfe von Sauerstoff, durchläuft einige Stadien der „Feuerwerdung“ und zurück bleibt Asche. Die nachvollziehbare Dokumentation eines Abbrennvorgangs, könnte man so gesehen, als „Feuerwerdung“ beschreiben. Dieses Prinzip wurde kunstgeschichtlich auch von Künstlern vielfältig genutzt. Karawahn stellte beispielsweise 1988 ein Schaukelpferd aus, welches diesen Prozess durchlief (28) und wies damit auf die „unmittelbare Vergänglichkeit von ursprünglichen Funktionen“(29) hin.
Die „Feuerwerdung“ beinhaltet für mich allerdings mehr als die Erinnerung an Vergänglichkeit. So hat nach Bachelard „die Träumerei vor dem Kamin [...] auch eine philosophische Dimension. Für den Menschen, der es sinnierend betrachtet, ist das Feuer ein Beispiel schnellen, ja zielgerichteten Werdens.“(30) Hier kommt der zuvor schon beschriebene metaphorische, universale und dialektische Charakter des Feuers zum Tragen. Feuer ist eben nicht nur einfach Feuer. Ein Ding „wird“ durch das „Feuer“ zu etwas anderem: Wir gehen durch das Feuer. Wir legen unsere Hand für jemanden ins Feuer oder wir sind Feuer und Flamme für etwas. Wenn etwas Feuer wird, dann ist das Resultat mehr als nur Asche und Erinnerung. Eine „Feuerwerdung“ kann, und damit kommt man auf die Theorie von Heraklit zurück, auch als Weltformel verstanden werden: „Dieses ordentlich Gebilde hier, dasselbe für alle, schuf weder einer der Götter noch einer der Menschen, sondern es war immer und es ist und wird sein; ewig lebendiges Feuer, entflammend nach Maßen und erlöschend nach Maßen.“(31) Fink kommentiert dieses Fragment in seinem Buch „Die Grundfragen der antiken Philosophie“: „Ist es eine Aussage über das Vorhandene? Etwa, das Vorhandene ist Feuer? Die Dinge sind Feuer, auch das, was nicht so aussieht; recht gesehen sind alle Dinge Feuer, es gibt nur Feuer, verschiedene Zustände des Feuers, die der Mensch nicht gleich durchschaut“, und hält weiterhin fest, dass man Heraklit in der Auslegung seiner Fragmente wohl falsch verstanden hätte, denn die „Dinge bestehen nicht aus Feuer, sie bestehen aus allen vier Elementen, aber diese vier Elemente sind durchwaltet im Ganzen von der Macht des Feuers. Das Feuer ist der Regent des Wandels.“(32). So kann man das Feuer als etwas verstehen, das mit einem Motor für die stetigen Entwicklungsprozesse auf dieser Erde vergleichbar ist. Die heutige Nutzung des Feuers als Produzent von Energie bestätigt dies (vgl. Otto-Motoren und Verbrennungsvorgänge von anderen fossilen Stoffen wie Kohle), ebenso wie es die bis heute andauernden Folgen von andersartiger Nutzung (im Krieg, etc.) des Feuers tun. Die Konfrontation von Vergangenem mit heute Existentem, daraus Entstandenem, wird deshalb auch in der künstlerischen Arbeit thematisiert.


Das Verständnis vom Feuer als „Regent des Wandels“ zeigt sich auch in den Weltentstehungs- bzw. Weltuntergangstheorien mancher Kulturen und Religionen. „Die Stoa hatte hier [beispielsweise, J.L.] eine ganz bestimmte Lehre mit prägnanter Terminologie. Typisch war für sie die Auffassung und die Bezeichnung Ekpyrosis oder Feuerwerdung.“(33) So stellt sich die „Feuerwerdung“ (in Anlehnung an die in 1. gemachten Feststellungen zum Begriff des Werdens) als der Ursprung und das Ende allen Seins dar, vermittelt also zwischen dem Sein und dem Nichts. Diese Erkenntnis der „Feuerwerdung“, als ein Anfang und als ein Ende von etwas, kann einem gewahr werden, wenn man wiederum Bachelards Empfindungen nachvollziehen kann: „Der faszinierte Träumer hört den Ruf der Flammen. Für mich ist die Zerstörung dann mehr als eine Veränderung, sie wird zur Erneuerung.“(34) Entgegen der Weltuntergangstheorie, die in Anbetracht unseres Zeitalters (Umweltverschmutzung, Atomkraft) aktueller denn je ist, steht hier das „Neue“ im Mittelpunkt der Gedanken: Das, was das Feuer (er)schafft. Das, was es in der Welt bewegt. Die feurige Genese einer/der Sache, kurz: eine „Feuerwerdung.“

Quellen:
(4) Grimm, J.; Grimm, W.: „Deutsches Wörterbuch“, Band 14, Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin (Hrsg.), Leipzig, 1951, S. 274f
(5) Hegel, G. W. F.: „Werke“, Band 8, Frankfurt a. M., 1979, S. 188
(6) Vgl. Fink, E.: „Grundfragen der antiken Philosophie“, Würzburg, 1985, S. 116
(7) Fragmente „91“ und „12“ übersetzt nach Diels, H.: „Die Fragmente der Vorsokratiker“, Berlin, 1922, S. 79/96
(8) Vgl. Störig, H. J.: „Kleine Weltgeschichte der Philosophie“, Frankfurt, 2006, S. 136
(9) Fink, E.: „Grundfragen der antiken Philosophie“, Würzburg, 1985, S. 114
(10) Fink, E: a.a.O., S. 114
(11) Die Untersuchung über die Häufigkeit der einzelnen Wortkonstellationen fand am 11.Juni 2009 statt (www.google.de); für die Ermittlung der Suchwörter wurde zunächst der Begriff „Werdung“ in die Suchmaske eingegeben. Den 100 ersten Ergebnissen wurden die gebräuchlichen Wortkonstellationen entnommen, und schließlich erneut in die Suchmaske eingegeben. Die Zahlen basieren auf diese Ergebnisse. In der Art der Untersuchung manifestiert sich der „Werdensbegriff“, bzw. der Gedanke, das sich alles aus sich heraus stetig wandelt, selbst: Knapp einen Monat später stimmte die Reihenfolge zwar immer noch, allerdings wurden weniger „Hits“ angezeigt.
(12) Vgl. Schrenk, F.: „Feuer und Menschwerdung“, in: Busch, B.; Goldammer, J.G.; Denk, A. (Hrsg.): „Feuer“, Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Bonn, 2001, S. 87 - 92
(13) Busch, B.: „Geschichte(n) des Feuers“, in: Busch, B.; Goldammer, J.G.; Denk, A. (Hrsg.): a.a.O., S. 68 (14) Darwin, C.: „The Descend of Man an Selection in Relation to Sex”, in: Barret, P. H.; Freeman, R.B. (Hrsg.): „The works of Charles Darwin, London, 1989, S.49
(15) Müller, W.: „Des Feuers Macht“, Herne, 1986, S. 103
(16) Goudsblom, J.: „Das Feuer in der Menschheitsgeschichte“, in: Busch, B.; Goldammer, J.G.; Denk, A. (Hrsg.): a.a.O., S. 103
(17) Müller, W.: „Des Feuers Macht“, Herne, 1986, S. 18
(18) Goudsblom, J.: a.a.O., S. 103
(19) Vgl. Goudsblom, J.: „Das Feuer in der Menschheitsgeschichte“, in: Busch, B.; Goldammer, J.G.; Denk, A. (Hrsg.): a.a.O., S. 103
(20) Bachelard, G.: „Psychoanalyse des Feuers“, München, 1985, S. 18
(21) Goudsblom, J.: a.a.O., S. 103
(22) Vgl. Goudsblom, J.: a.a.O., S. 271: „Die Domestizierung des Feuers hat das Leben der Menschen bequemer und komplizierter gemacht. Die ubiquitären Feuer mit ihrem zerstörerischen Potenzial und ihrem niemals en-denden Bedarf an Brennstoff übern nachhaltige Zwänge auf die Gesellschaft aus“
(23) Werle, S.: „Nachwort“; in: Bachelard, G.: „Psychoanalyse des Feuers“, München, 1985, S. 149
(24) Bachelard, G.: „Psychoanalyse des Feuers“, München, 1985, S.13
(25) Grass, G.: „Die Blechtrommel“, Darmstadt, 1983, S. 35/ vgl. auch den Begriff des „instant fire“, in: Karawahn, K. : „Sind Sie denn verrückt geworden?“, in: Busch, B.; Goldammer, J.G.; Denk, A.: „Feuer“, Hrsg.: Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Wienand, 2001, S. 483
(27) Goudsblom, J.: a.a.O., S. 94
(28) Vgl. Karawahn, K.:„Verwandlung einer weißen Stute in einen schwarzen Hengst“, in: Böttger, T.; Wunderlich, R. (Hrsg.):„Kain Karawahn – Wie mache ich Kunst ohne mir die Finger zu verbrennen?“, (Katalog) Werke 1983-1991, Göttingen, 1991, S. 75
(29) Berner, K: „Brandschätze“, in: Böttger, T.; Wunderlich, R. (Hrsg.):„Kain Karawahn – Wie mache ich Kunst ohne mir die Finger zu verbrennen?“, (Katalog) Werke 1983- 1991, Göttingen, 1991, S. 74
(30) Bachelard, G.: „Psychoanalyse des Feuers“, München, 1985, S.24
(31) Heraklit übersetzt nach Gemelli Marciano, M. L. (Hrsg.): „Die Vorsokratiker I“, Düsseldorf, 2007, S.309
(32) Fink, E.: „Grundfragen der antiken Philosophie“, Würzburg 1985, S. 118/119
(33) Stelzenberger, J.:„Die Beziehungen der frühchristlichen Sittenlehre zur Ethik der Stoa“, München, 1933, S. 91
(34) Bachelard, G.: „Psychoanalyse des Feuers“, München, 1985, S. 25